Biografie
Dr. Eugen Rosenberg, geboren 1877 in Köln. Von Beruf Jurist.
Mitte März 1933 nahm ihn die Gestapo vorübergehend in sogenannte „Schutzhaft“. SS-Leute drangen in das Haus der Familie ein, sie zerschlugen die Einrichtung und stahlen balinesische Statuen sowie chinesische Vasen, die Rosenberg – ein begeisterter Kunstsammler – über Jahre hinweg zusammengetragen hatte.
Eugen Rosenberg litt schwer unter dem Verlust von Heimat, Freunden, Besitz und beruflicher Existenz.
Er starb 1937. Das Haus in Köln-Rodenkirchen, dessen Bau Eugen Rosenberg einst in Auftrag gegeben hatte, trägt heute seinen Namen.
Seine Ehefrau Irma (Alice) war daheim in Köln geblieben. Möglicherweise wurde sie in der Kriegszeit, wie viele jüdische Bürgerinnen und Bürger Kölns, im Messelager Deutz interniert, von dort gen Osten deportiert und ermordet. Nach aktuellen Recherchen starb sie im Oktober 1941 in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn an Vernachlässigung.
Gemäß Informationen der Tochter Eva wurde ihr Vater von seiner Geliebten nach Palästina begleitet, während ihre Mutter in Deutschland zurückblieb. Nach dem Tod des Vaters soll Irma versucht haben, ihre Tochter nach Deutschland zurückzuholen, doch Eva wollte Palästina nicht mehr verlassen.
Holzschnitt von Eugen Rosenberg, 1936 Aus dem Familienalbum von Eva Rosenberg. Mit freundlicher Genehmigung von Ruth Thon Mendelson (Tochter).