Jerusalem

Jerusalem – Kultur
In der fünften Einwanderungswelle (Alija) kamen auch Musiker, Komponisten, Sänger, Dirigenten und Lehrer ins Land Israel. Sie entstammten einer reichen Musikkultur, in der sie bedeutende Rollen eingenommen hatten. Eine Schar Musikliebhaber, für die Musik ein wichtiger Teil ihres kulturellen Lebens war, folgte ihnen. Die Musiker aus Mitteleuropa beeinflussten das Musikleben des jüdischen Jischuw (Siedlung) im Erez Israel* in entscheidender Weise. (* Während der britischen Mandatszeit war die offizielle Bezeichnung für Das Britische Mandatsgebiet Palästina im Hebräischen „Palästina-Erez Israel“ (wörtl. „Das Land Israel“)).
Sie waren an der Gründung und Leitung bedeutender Musikinstitutionen beteiligt, wie dem israelischen Symphonieorchester, der israelischen Rundfunkanstalt und dessen Orchester, sowie Chören in Kibbuzim und Städten, Ensembles für Kammermusik und Musikbildungseinrichtungen – Konservatorien und Akademien, ein Seminar für Musikpädagogen, Forschungszentren und Studiengruppen an Universitäten.
Jerusalem – Architektur 
Die fünfte Einwanderungswelle hat alle Lebensbereiche der jüdischen Besiedlung (Jischuw) im Lande Israel geprägt, am deutlichsten scheint ihr Einfluss jedoch im Bereich der Architektur zu sein.
Etwa 100 Architekten aus Mitteleuropa bzw. diejenigen, die dort ihre Berufsausbildung absolviert hatten, beeinflussten die architektonische Gestaltung des jüdischen Jischuw, der in den 1930er und 1940er Jahren stetig expandierte. Vor Ankunft der neuen Baumeister herrschte im Land der eklektische Baustil, der sowohl östliche als auch westliche Einflüsse sowie Elemente aus der jüdischen Kultur vereinte.
Die neu zugewanderten Architekten verwendeten lokale Baumaterialien in Kombination mit fortschrittlichen Bautechnologien, wobei sie die klimatischen, topografischen und wirtschaftlichen Bedingungen sowie die Sicherheitsbedürfnisse des Landes berücksichtigten. Sie waren Pioniere auf dem Gebiet der Stadt- und Siedlungsplanung und trugen zum Wachstum von Städten und zentralen Siedlungsblöcken bei.
Ihr Einfluss zeigt sich in allen Aspekten der Planung: von der Planung neuer sowie der Erweiterung bestehender Städte über die Ausarbeitung von Plänen für landwirtschaftliche Siedlungen bis hin zur Planung öffentlicher Gebäude in Städten und Kibbuzim; desgleichen in der Gestaltung der zentralen staatlichen Institutionen, höherer Bildungseinrichtungen, der großen Krankenhäuser, Museen und berühmter Hotelketten. Ihre Wirkung ist sowohl in neu erbauten Städten und Wohnvierteln als auch in einzelnen Mehrfamilienhäusern und Privathäusern sichtbar.